***** Populäre Gesangstars auch auf der Leinwand zu vermarkten, ist für Filmproduzenten sei jeher eine lukrative Einnahmequelle. Große Namen aus der Musikszene garantierten bis in die 70er Jahre gute Einspielergebnisse an den Kinokassen. Ob Frank Sinatra, Mario Lanza, Elvis Presley, Cliff Richard, die Beatles oder aus dem deutschsprachigen Raum Peter Alexander, Peter Kraus und Roy Black (um nur einige Namen zu nennen) sie alle haben in kassenträchtigen Kinoproduktionen, so gut oder schlecht diese auch gewesen sein mögen, mitgewirkt.<br>Die Filme, in denen die Beatles die Hauptfiguren waren, sind schon etwas besonderes, konnten John, Paul, George und Ringo in ihnen ihren ganz eigenen Stempel aufdrücken. In den teilweise absurden und burlesken Handlungsabläufen von A Hard Days Night und Help gewiesen sie mit einer gesunden Portion Selbstironie, daß sie selbst nicht ganz ernst nahmen. Sie verkörperten die Superstars, die aber trotzdem nicht abgehoben waren und mit beiden Beinen auf dem Boden standen. Das unterschied die vier Liverpooler halt von anderen Rock- und Popstars ihrer Generation.<br>Ihr vierter Film Yellow Submarine war etwas ganz besonderes, traten sie hier als Trickfilmfiguren auf. Der Film traf den Zeitgeist auf den Punkt. Fern des Disneyschen Trickfilmuniversums bewegten sich die Beatles als Trickfilmfiguren durch eine surreale, psychedelisch getränkte Welt. Unterlegt war der Film mit jeder Menge guter Musik, die sich zum größten Teil auf dem Soundtrack wiederfindet. Seite 1 ist gespickt mit sechs Beatles-Lieder der Jahre 1966/67, von denen Yellow Submarine und All You Need Is Love als Nr. 1-Hits charterprobt waren und zu den unsterblichen Klassikern der Fab-Four gehören. Auch die anderen vier Stücke Only A Nothern Song, All Together Now, Hey Bulldog und Its All To Much sind klasse und bewegen sich m.E. in der Bewertung zwischen fünf und sechs Sternen.<br>Da kann Seite 2 nicht ganz mithalten, stammen die sieben Kompositionen überwiegend aus der Feder von Produzent George Martin. An der Einspielung waren die Beatles nicht beteiligt, sie lag in der Hand von George Martin. Die mit einem Orchester eingespielten Filmmusiksequenzen sind zwar nicht schlecht, sind aber gemessen am hohen Beatles-Standart eher unauffällig.<br>Wer Yellow Sumarine gesehen hat, wird feststellen, daß der Soundtrack nicht vollständig ist, denn Stücke wie Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band, Eleanor Rigby und Lucy In The Sky With Diamonds sucht man vergebens. So gesehen ist Yellow Submarine als Soundtrack eher eine unbefriedigende Sache. Da drängt sich die Vermutung auf, daß dieses Album nur zur Geldschneiderei auf den Markt geworfen wurde. |