**** 24. Dezember, drei Uhr vierzig morgens auf irgendeiner Autobahn-Raststätte: Ein älterer Herr mit altmodischem, zerknittertem Sakko, Hornbrille, weißem Hemd und eigenwillig gemusterter Spezitex-Krawatte sowie ledernem Aktenkoffer mit irgendwelchen "wichtigen Dokumenten" ordert fast wortlos einen Kaffee, trinkt sogleich eine an Kaffee erinnernde Substanz und verschwindet wieder, bevor ihn jemand ansprach. Er setzt sich in seinen 2001er Ford Mondeo Stufenheck, dreht das Radio auf, wischt sich mit einem Staubtuch durch das alte Gesicht (ist er nun 82 Jahre alt oder nicht?) und sieht im Rückspiegel weihnachtlich beleuchtete Fenster, ehe er Gummi gibt und losfährt.<br><br>Im Radio läuft Robbie Williams mit Weihnachtsmusik in der ARD-Hitnacht. So und nicht anders darf man sich das vorstellen, mit den Worten habe ich - für mich - Charakter und Anspruch der Platte beschrieben. Musikalisch ist das okay und hörfreundlich, aber auch nix wirklich Bemerkenswertes.<br><br>Ich denke, dass der große kommerzielle Erfolg in erster Linie auf Helene Fischer zurückzuführen ist und nicht auf Robbie Williams, der seine beste Zeit hinter sich hat und hier leider mehr ein Sidekick auf der eigenen Bühne wurde. |