**** Manchmal geschehen noch Zeichen und Wunder: Während sich die Floyds ab dem 73er Album Dark Side Of The Moon für eine neue LP-Produktion jahrelang Zeit ließen, erschien ihr 14. Werk Delicate Sound Of Thunder bereits knapp ein Jahr nach der vorherigen Veröffentlichung A Momentary Lapse Of Reason. Delicate Sound Of Thunder war nach Ummagumma aus dem Jahre 1970 ihr zweites Live-Werk. Im Gegensatz zu den Liveaufnahmen auf Ummagumma fehlt hier der Drang der Musiker zu ausladenden Experimenten, der Überraschungsmoment. So klingt Delicate Sound Of Thunder eher wie ein Best-Of, nur hatten sich die David Gilmour, Richard Wright und Nick Mason sowie diverse Gastmusiker die Mühe gemacht, das Ganze live einzuspielen. Unterm Strich kommt dabei ein recht stimmiges Livealbum heraus. Die Seiten 1 und 2 werden abgesehen vom Opener Shine On You Crazy Diamond von Stücken ihres 86er Albums A Momentary Lapse Of Reason bestimmt. Ihre Versionen von Learning To Fly, Another Movie, Round And Around, Sorrow, The Dogs Of War und On The Turning Away klingen hier wesentlich besser als in den Studioversionen. Die Seiten 3 und 4 wird man sich wesentlich häufiger anhören, denn hier brennen die Floyds ein Feuerwerk mit Klassikern aus den Alben Meddle (One Of These Days), Dark Side Of The Moon (Time, Money), Wish You Were Here (Wish You Were Here) und The Wall (Another Brick In The Wall/Part2, Comfortably Numb, Run Like Hell) ab. Zwar bleiben diese Liveversionen hinter den Originalen zurück, doch für Neulinge, die Pink Floyd einmal kennenlernen möchten, bietet sich eine gute Möglichkeit, sich einen kleinen Überblick über das Schaffen der Gruppe aus ihrer besten Zeit verschaffen. Delicate Sound Of Thunder ist wie gesagt ein sehr gutes Livealbum, das man allerdings nicht unbedingt kennen muß. |